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DAS THEMA KINDERHEIM

   

Bis in die 1980er Jahre herrschten in Kinderheimen häufig erschreckende Zustände. Das gilt für Ost- und Westdeutschland gleichermaßen.

In der DDR wurde zwischen "Normalheimen" und "Spezialheimen" unterschieden. Zu den "Spezialheimen" gehörten die berüchtigten Jugendwerkhöfe. Außerdem gab es "Durchgangsheime" für kurzfristige Unterbringungen bis zur Überstellung in ein Heim. In Berlin war es das Durchgangsheim Alt-Stralau, aus dem viele Kinder nach Himmelpfort verwiesen wurden.

Das Kinderheim Himmelpfort war eine Einrichtung der Stadt Berlin – anfangs ein "Spezialkinderheim" mit angegliederter Hilfsschule, seit Mitte der 1960er Jahre ein "Normalkinderheim" mit Hilfsschule.

Fast 50 Jahre lang – von 1952 bis 2000 wurden insgesamt 981 Berliner Kinder hierhin überstellt. Bis zu 85 Kinder im Alter von 6 - 16 Jahren wohnten gleichzeitig im umgebauten Speichergebäude der alten Mühle.

Das Kinderheim prägte auch die Geschichte des Dorfes Himmelpfort, weil es der größte Arbeitgeber dort war. In den einschlägigen Dorfchroniken wird es nur mit wenigen Sätzen erwähnt. Nur eine alte Ansichtskarte aus den 1960er Jahren zeigt das Heim.

   

   

| Das umgebaute Speichergebäude der Mühle
in Himmelpfort als Kinderheim

Foto: Rudolf Lambeck Dahlewitz